Qi Gong Begriffserklärungen

STILLES QI GONG – JING GONG
Es werden hier weniger Bewegungselemente geübt; die Übungen gehen in die Ruhe, Stille, Tiefe und Atmung. Unterrichtet wird traditionelles chinesisches Qi Gong nach Großmeister Zhi Chang Li.

Großmeister Zhi Chang Li wurde 1942 in Beijing/China in eine angesehne Arzt / Qi-Gong Familie geboren und lernte bereits mit sechs Jahren von seinem Großvater Qi-Gong und Tai Chi Chuan. Später lernte er weiter bei elf Qi-Gong-Meistern in China, der Inneren Mongolei und Tibet. Meister Zhi Chang Li arbeitete 21 Jahre als Akupunktur- und Qi-Gong-Arzt in Beijing, bis er 1988 nach Deutschland kam, um das Stille Qi-Gong in Europa zu verbreiten.

ZHAN ZHUANG
Qi Gong Stände „Stehende Säule“ – „Stehen wie ein Pfahl“
Mit verschiedenen Standpositionen wie „den Baum umarmen“ oder „den Wasserball halten“ öffnen sich die Energieleitbahnen und der „Stand in der Energie“ wird „erspürbar“. Diese Grundpositionen entsprechen dem „ersten Stehen“ eines Kleinkindes und bilden eine wichtige Basis zum Erlernen der TaiChi Form, es heißt, Tai Chi ist Zhan Zhuang in Bewegung.
Der Ursprung der Steh-Übungen liegt weit zurück im Daoismus. Erste Hinweise finden sich im „Tao Te King“ (Laotse ca. 600 v.Ch.) und auch im Buch „Vom Gelben Kaiser“ (100-200 v.Ch.) wird die Bedeutung des „Stehens“ erwähnt.

 LU JONG
Dabei handelt es sich um tibetisches Qi Gong: spezielle Übungen aus der Jahrtausende alten Tradition der Mönche aus den Bergen, um sich auch unter schwierigen Umweltbedingungen körperlich gesund zu halten. Durch Tulku Lama Lobsang wurde dieses Wissen 2004 erstmals in Deutschland verbreitet.

ZEN KINHIN
Wenn von Zen und Kinhin gesprochen wird, dann muss auch Zazen erwähnt werden. Dabei handelt es sich um die Meditation im Sitzen oder Sitzen in der Stille.
Es ist die Meditationspraxis, durch die Buddha erweckt worden sein soll und bildet den Mittelpunkt im Zen.
Kinhin wird zwischen zwei Zazen praktiziert. Es ist eine Meditation während des Gehens oder das Gehen in Achtsamkeit und Bewusstheit.

8 BROKATE
Das 8 Brokate QiGong, Ba Duan Jin, ist eine Übungsreihe aus 8 verschiedenen Übungen mit fließenden Bewegungen zwischen körperlicher An- und Entspannung. Acht Einzelübungen, aufeinander aufbauend, die bei regelmäßig Ausübung auf sanfte Weise zur Stärkung von Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken beitragen; dabei sollen sich auch Herz und Kreislauf stabilisieren und die Atmung tiefer und ruhiger werden. Der Fluß der Lebensenergie soll angeregt, Blockaden im Körper aufgelöst werden.

TAOIST Exercise I + II
Daoistische Qi Gong Übungsreihen, zum Öffnen der Meridiane und Energietore. Bei regelmäßiger Praxis gleiche positive Wirkung wie bei den 8 Brokaten.

KLEINER HIMMLISCHER KREISLAUF
Die Übung des kleinen Himmlischen Kreislaufs kommt aus der chinesischen Energielehre und beschreibt einen Energiekreislauf, der in den beiden außerordentlichen Leitbahnen / Meridianen Ren-Mai und Du-Mai, also dem Konzeptions- und dem Lenkergefäss, verläuft. Der Kleine Himmlische Kreislauf verbindet alle Meridianen miteinander.

MERIDIAN-KREISLAUF
„Das Qi kann nicht ohne Weg reisen, ebenso wie das Wasser fliesst und die Sonne und der Mond unaufhörlich kreisen.“
Spiritual Pivot, Kapitel 17
Leitbahnen“ oder „Meridiane“ sind Übersetzungen des chinesischen Begriffs „jing mai“.
„jing“ hat eine geographische Begleitbedeutung und bedeutet Leitbahn, Wasserkanal oder auch geographische Länge (Meridian).
Wir üben hauptsächlich mit den zwölf Haupt-Leitbahnen und den acht ausserordentlichen Leitbahnen. Die Hauptmeridiane, die vertikal, beidseitig und symmetrisch verlaufen, korrespondieren und verbinden sich innerlich mit ihrem jeweiligen Organ ( 6 Yin-Organe und 6 Yang-Organe). Sie bilden zusammen einen Kreislauf, der im Laufe eines Tages einmal komplett durchlaufen wird, so dass jeder Meridian jeweils zu seiner Uhrzeit für zwei Stunden eine Zeit der höchsten Aktivität und seines stärksten Qi erreicht.
Von den acht außerordentlichen Leitbahnen haben nur das Konzeptions- und Lenkergefäss eigene Punkte, die anderen sechs ausserordentlichen Gefässe besitzen keine eigenen Punkte, sondern ziehen durch Punkte der vierzehn Leitbahnen.
Das Üben mit den Meridian-Verläufen gehört bereits zur höheren, vertieften Qi Gong Praxis.